Führung

Unternehmerische Inspiration – Teil 2

23.03.2015

 

Wie sieht es mit der eigenen Inspiration aus?

Sie als Chef sind immer Vorbild mit Ihrem Verhalten, deshalb sollten Sie darauf achten, sich selbst und andern so wenig wie möglich etwas vorzumachen, das wissen Sie! Auch in der eigenen Motivation und Inspiriertheit sind Sie der Spiegel, in dem sich Ihre Mitarbeiter sehen! Was ist für Sie als Chef, Unternehmer, Teamleiter hier wichtig? Diesen Fragen sollten Sie sich selbst stellen:

  1. Ist das, was ich tue, vorwiegend von einer inneren Motivation geleitet?
  2. Bin ich am Abend meist zufrieden mit mir wenn ich nach Hause gehe?
  3. Erlebe ich immer wieder, fast jeden Tag ein wenig persönliche Inspiration in meiner Tätigkeit, auch wenn es manchmal schwere Entscheidungen mit sich bringt?
  4. Habe ich auf Dauer das Empfinden eines persönlichen Gewinns durch meine Tätigkeit?

Eigentlich müssen Sie dann auf Dauer energievoller sein, vorausgesetzt, Sie achten auf Ihre inneren Impulse.

Wenn Inspiration im Team fehlt…

Was tun, wenn diese kreative Inspiration in Ihrem Team oder Unternehmen nicht in ausreichendem Maß da ist? Wenn Motivierung notwendig erscheint? Ihnen die Potentiale bei den Führungskräften fehlen sollten? Das ist in vielen Fällen die Standardsituation.  Hier geht es darum, mit sich selbst organisierender Führung Mitarbeiter genau zu dieser Selbstverantwortung und damit zum Ernstnehmen der eigenen Motivation zu führen.

Und es gibt es wenig effiziente Vorgehensweisen, wie ich es immer wieder in Unternehmen erlebe:

1. Polarisieren

Mit der Zeit müssen die Polarisierer die Erfahrung eines Konfliktes in ihrer Intensität erhöhen, weil die Reaktion sonst abnehmen wird. Die Struktur der Konfliktmanipulation lehrt Menschen, nicht zu zuhören. Offenheit für das Unbekannte, ohne den Raum zwischen Bekanntem und Unbekanntem ständig mit Konzepten, Sichtweisen oder Dogmen zu füllen, kann zu etwas neuem und in der Vorstellung noch nicht Vorhandenem führen.

Robert Fritz in „Creativity“

Polarisieren ist eine beliebte Vorgehensweise der Motivierung. Hier geht es darum, einen Gegenpol zu schaffen zur jetzigen Situation, die entweder angestrebt oder verteufelt wird. Das ist die Zeit der Feldzüge und Aktionen! Alles okay, aber was ist, wenn nichts mehr außer dem zu hören ist! Wenn es nur noch Aktionen gibt! Dann ist das Getöse im Unternehmen groß und die Erfolge müssen mit immer mehr Aufwand getätigt werden. Und die Realität des Marktes bleibt zunehmend draußen. Was fehlt, ist eine neue Ausrichtung und dafür benötigen Sie Reflektion und Zeit.

Das sieht dann beeindruckend aus, aber es sind gefährliche Strohfeuer, die wir da zünden. Sie halten nicht lange und verkehren sich schnell ins Gegenteil. Es ist die große Zeit der Powerpoint Präsentationen und Excel Schlachten. Das ist genau das Puppentheater was in vielen Unternehmen läuft. Alte Maßnahmen greifen nicht mehr, sie müssen immer schneller durch neue Programme ersetzt werden.

2. Methodenkarussell

Unternehmen möchten immer gerne die Potenziale ihrer Mitarbeiter mobilisieren. Doch so, wie man in Mitarbeiter keine Motivation hineinbekommt, holt man auch keine Potenziale aus ihnen heraus. Menschen kann man nicht zwingen, ihre Potenziale zu entwickeln. Sondern nur Bedingungen dafür schaffen, dass dies möglich wird.

Gerald Hüther, Neurowissenschaftler und Bestsellerautor

Manchmal lösen sich Programme, Methoden, und Vorgehensweisen entweder ab, oder – was schlechter ist – werden einfach zum Bisherigen dazu gestellt. Das „Neue“ soll ebenfalls erledigt werden! Was aber immer bedeutet – so funktioniert unsere Aufmerksamkeit nun mal – das was zuletzt kam, ist am unwichtigsten. Die alten Regeln und Programme bleiben zudem intakt und werden ernst genommen. „Was, das sollen wir jetzt auch noch machen?“ lautet dann eine häufig gehörte Frage. Ja, was denn noch?

Dies ist aber genau der Effekt, den wir natürlich nicht erreichen wollen, in vielen Unternehmen ist dies die Regel. Übrigens die Erfolgreichen sind da weitaus sparsamer mit Programmen. Da gibt es wenige Standardprogramme, jedoch immer mal wieder nachdenkliche Runden oder man trifft sich ziemlich informell. Achten Sie darauf! Weniger tun, bedeutet da mehr erreichen!

Dies geschieht auch nicht immer bewusst. Die wichtigsten Ereignisse und Hinweise auf neue Chancen geschehen meist „zufällig“. Es geht auch nicht so sehr darum, ein „Ziel“ zu formulieren und dann dabei zu bleiben. Durch solche sich ständig wiederholende neue Ansätze wird ignoriert, dass ja nicht die neuen Programme mehr Erfolg bringen und viele empfinden das ebenso. Was wollen „die“ denn noch machen? Ja, das ist oft das Ergebnis: Ratlosigkeit und Unverständnis. Und dies wird durch solche Aktionen induziert. Neue Programme bringen wenig Neues, das erkennen Mitarbeiter sofort. Es entsteht das Empfinden, dass durch die Power point Präsentationen und Excel Schlachten nur eine Menge Wind erzeugt wird. Wirklich kreative Impulse anzapfen funktioniert anders!

Es handelt sich um die unterbewussten Kräfte in uns, die schon wissen, wohin sie wollen und uns dann – wenn wir sie wirken lassen – auch genau dahin führen. Dies gilt einmal persönlich dadurch, dass Sie in informellen Runden Mitarbeitern Raum geben, aber in diesem Ansatz zeigt auch die enorme Effizienz von sich selbst organisierenden Methoden wie Open Space.

Was können Sie tun, um inspirierte Mitarbeiter in Ihrem Team zu sammeln?

  1. Sind Sie ehrlich bei der Vorstellung der Tätigkeit. Mich hat einmal ein Chef bei einem Vorstellungsgespräch durch ein ehrliches Statement beeindruckt: „Das hier ist ein verrückter Haufen! Glauben Sie, das können Sie mitmachen?“ Und er beschrieb mir, was bei ihm im Unternehmen los ist. Und er hatte mich extrem neugierig gemacht!
  2. Achten Sie mehr auf die Begeisterung und die grundlegenden Interessen oder auch das, was den Bewerber in der Vergangenheit begeistert hat, wenn Sie neue Mitarbeiter suchen, als auf formale Qualifikationen. Leuchten dem Bewerber die Augen?
  3. Lassen Sie die Teammitglieder bei der Auswahl von Neuen mitentscheiden und machen Sie einen Probetag aus! Dadurch können Sie die Reaktionen und Anmerkungen Ihrer Mitarbeiter nutzen für ein besseres Verständnis.
  4. Geben Sie Neuen die Möglichkeit, nachdem Sie das Unternehmen kennen lernen konnten, also nach 2 bis 3 Monaten evtl. einen anderen Job im Unternehmen wählen zu können, falls der angetretene nicht genau den Vorstellungen entspricht.
  5. Achten Sie immer darauf, wie Ihre Leute drauf sind! Fragen Sie nach, wenn Sie das Empfinden haben, irgendetwas stimmt nicht. Und nehmen Sie sich Zeit für solche Gespräche.
  6. Nutzen Si informelle Runden, bei denen jeder offen sprechen kann über das, was ihn beschäftigt!
  7. Open Space, World Café, Generativer Dialog sind sich selbst organisierende Methoden, bei denen jeder seine Ideen einbringen kann und die Tagesordnung auf spontane Weise entsteht. Diese Methoden werden heute in vielen Unternehmen bereits mit großem Erfolg eingesetzt.
  8. Achten Sie auf die Atmosphäre dort, wo Ihre Leute tätig sind! Es ist gut, ein Feeling dafür zu entwickeln. Für viele Führungskräfte in Verkauf, Service und Vertrieb ein zentrales Element.

Alles Gute für Sie!
Ihr
Bernd Hofmann

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