Sonstiges

Pleiten, Pech und Pannen „Aus Fehlern wird man klug“

27.02.2014

Nach 3 Jahren angestellter Tätigkeit bei einem Trainingsinstitut hatte ich mir endlich einen Traum erfüllt: Ich war selbständig. Um mich nicht gleich mit aller Gewalt allein am Markt behaupten zu müssen, tat ich mich mit einigen Kollegen zusammen, die wohl die gleiche Sorge hatten. Wir hatten große Pläne: den Deutschen Markt wollten wir erobern und mit unseren Inhalten beglücken. Die Inhalte finde ich immer noch gut, nur habe ich die folgende Strategie mittlerweile überdacht. Da wir gemeinsam stark sind, mieteten wir uns ein Büro in der Münchener Innenstadt. Um unseren Kunden einen guten Eindruck zu vermitteln, mieteten wir eine Wohnung in Bogenhausen. Wer München kennt weiß, dass das einer der noblen Wohnorte der Stadt ist. Die Wohnung war groß, hell und hatte drei Zimmer. In Zeiten großen Kundenandranges konnten wir also in drei Räumen parallel coachen. Die Vormieter der Wohnung waren private Freunde von uns allen. Da die Kosten für die Wohnung bzw. unser Büro geteilt durch 4 Personen ein überschaubares Risiko darstellten, haben wir uns für diese Investition entschieden. Es wurden Möbel ausgesucht und angeschafft, Blumen gekauft. Noch bevor irgendein Möbelstück von uns in diesem Büro stand, rief ein potentieller Kunde bei mir an. Ich war sehr aufgeregt. Hosianna – der erste Kunde, den ich in meinem Münchner Büro empfangen konnte. Inhaltlich ging es um einen Generationenwechsel in seiner Firma. Das Thema gefiel mir und so verabredeten wir uns im Büro. Der Termin rückte immer näher. Leider schafften wir es nicht, unsere neuen Büromöbel bis zu diesem Termin in das Büro zu bringen. Also mußte ich so tun, als ob die Schreibtische meiner Bekannten meine eigenen sind. Ich kann nur jedem raten dies nicht zu tun. Ich wußte weder, wo irgendwelche Stifte aufbewahrt wurden, noch wie die Computer zu bedienen sind. Es war einfach nicht mein Platz. Ich fühlte mich sehr unwohl in diesem Büro. Aber es half nichts, da musste ich jetzt durch. Schließlich klingelte der Kunde und ich öffnete ihm die Tür. Er stand in der Tür und begrüßte mich mit den Worten: „Wow, da hat die Frau X sogar eine Assistentin“. Ich war peinlich berührt, da er sich seinen Coach offensichtlich älter vorgestellt hatte. Innerlich tobte ein Vulkan aus Scham, Wut und Ärger über mein jugendliches Aussehen in mir. Gleichzeitig lief der Film, dass ich mir dazu unbedingt selbst ein Coaching geben lassen müsste. Ich antwortete dann, dass ich sein Coach sei und er offensichtlich jemand älteren erwartet hatte. Kaum waren die Worte ausgesprochen, fühlte ich mich noch jünger und dümmer als ich war. Nun ja, der Kunde war sehr höflich und trat dann ein. Ich wollte nur noch aus diesem Büro raus, bevor er erkannte, dass das auch nicht meines ist. Eigentlich war die Auftragsklärung an dieser Stelle schon zu Ende, da ich weder spontan kontern konnte noch irgendeinen Flecken Selbstwertgefühl in mir vorfinden konnte. Aber ich glaubte es noch nicht. Der Kunde nahm Platz und schilderte mir sein Anliegen. Über so viel Kooperationsbereitschaft auf seiner Seite war ich sehr berührt. Ich steckte aber zu tief in meinem Selbstzweifel, dass aus dieser Auftragsklärung nichts mehr geworden ist. Seitdem ist mir sehr bewusst, wie wichtig die richtigen Rahmenbedingungen für eine Auftragsklärung sind. Vor allen Dingen müssen es meine Rahmenbedingungen sein. Da bin ich mittlerweile sehr klar geworden. Nach einigen Jahren erfuhr ich, dass er sich an einen anderen Coach wandte und er sein Nachfolgeproblem gelöst hat. Was die Zusammenarbeit mit anderen betrifft, ist klar, dass sich jeder bewusst sein sollte, wo seine bzw. ihre Stärken liegen. Die Phase der Selbstzweifel, die sicherlich zur Selbständigkeit dazugehört, sollte weitgehend geklärt sein, bevor man oder frau sich auf ein Team einlässt. Werden die Stärken der Einzelnen im Team zusammengesetzt, dann stimmt die mathematische Formel 2+2=7. Haben die Teammitglieder allzu viel Zweifel an sich selbst und brauchen sie die Gemeinschaft, um sich stark zu fühlen, dann wird die mathematische Formel 2+2=0  

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