Führung

Spirit im Unternehmen… Teil 4

05.12.2013

Führung und Vision als entscheidendes Startelement der Entwicklung einer lebendigen Atmosphäre

Ich habe so meine Gewissheiten. (Götz Werner zum Erfolg von dm Markt)
Spannend dazu übrigens der – selbst eingeleitete – Zerfall von Schlecker. Hier kam das raus, was schon immer jeder wusste, der sich für das Thema Vision und Führung interessierte: Da ging es hauptsächlich ums persönliche Bereichern des knauserigen Gründers und seiner Familie und für die Leute blieb aber auch gar nichts übrig. Und selbst die gewonnenen Millionen, die am Ende den Schleckers bleiben, sind wirklich nichts gegen den Markterfolg und Unternehmenswert eines dm Markt. Dies nur zu den betriebswirtschaftlichen Fakten! Die Schlecker Läden zeigten eines ganz deutlich: Schäbigkeit. Armseligkeit sollten sie ausstrahlen, das war’s. Nach Innen und Außen. Natürlich sehen wir in dieser Erscheinung eines Unternehmens immer auch das Bild des Visionärs selbst! Selbst ein ALDI Markt sieht klarer, rationaler und damit besser aus. Die ursprüngliche Vision von Schlecker hatte knauserige Züge, was jeder Besucher sofort beim Betreten eines Marktes erkennen konnte. Und diese Armseligkeit haben die Inhaber konsequent auch sich selbst gegenüber bis zum Schluss durchgesetzt! Auch wenn sie dadurch viel Geld verloren! Ganz anders Götz Werner vom dm Markt aus der gleichen Branche. Der schenkt das Unternehmen seinen Kollegen. Und wenn Sie in so einen Markt kommen, egal ob in der Innenstadt von Stuttgart oder im Düsseldorfer Hauptbahnhof, dann ist dies natürlich ein Unterschied in der Atmosphäre! Auch das gewollt. Und wir sehen daran: Da ist immer eine Wahl, die wahrscheinlich schon bei der Vision losgeht. Da wird nicht von „Sachzwängen“ gefaselt! Und diese visionäre Wahl hat nichts mit einem schlauen Konzept, angemessener Betriebswirtschaft zu tun, sondern mit dem, der eine Vision erkennt, ins Leben ruft und gestaltet! Sachzwänge und „betriebswirtschaftliche Realitäten“ sind immer Ausreden! Vor allem dann, wenn sie im Vordergrund stehen! Und Anzeichen von Fantasielosigkeit! Man muss nicht die Produzenten in den Entwicklungsländern immer weiter in den Preisen drücken, bis diese in menschenunwürdigen Verhältnissen umkommen, um Erfolg zu haben! Das geht natürlich auch ganz anders. Vorausgesetzt, es ist gewollt! Und deshalb muss man keine finanziellen Einbußen befürchten! Typisch auch das Versagen von Großprojekten wie Stuttgart 21 oder BER. Aufgrund allseitigen Absicherungsverhaltens der Verantwortlichen gibt es da kaum Visionäre und visionäre Lösungen, die sich durchsetzen und wirklich etwas Neues schaffen und deshalb folgen im Nachklang dann finanzielle und andere Desaster!

Der Unterschied zwischen gewachsenem Spirit und konstruierter Atmosphäre

Hinter das Leben kann das Denken nicht zurückgehen. (Wilhelm Dilthey, Philosoph)
Das Leben ist einzigartig – auch in einem Unternehmen. Nur: Es hat wenig mit unseren Vorstellungen davon zu tun. Vorstellungen, unsere Ansichten und Theorien, unsere Managementkonzepte sind wie Momentaufnahmen, die den Fluss des Lebens einfrieren wollen. Wie naiv! Das ist auch der Grund, warum wir solche Konzepte nur ganz begrenzt oder gar nicht übernehmen sollten! Wir müssen immer unsere eigenen aus unserer Erfahrung entwickeln. Dies zeigen die Erfahrungen in Unternehmen, die einen starken Spirit haben! Unsere Ideologien und Glaubenswelten legen ganz grobe Raster über die Wirklichkeit. Wenn sich diese verfestigen, wir finanziellen Erfolg haben, meinen wir vielleicht, die absolute Wahrheit zu kennen. Dies gilt sowohl für knauserige als auch für „ganzheitliche“ und „nachhaltige“ Unternehmen. Eine betriebswirtschaftliche Notwendigkeit, es so oder so zu gestalten, Produzenten in sich entwickelnden Ländern massiv mit Preisen unter Druck zu setzen, etc. besteht in keinem Fall. Ideologien, auch keine nachhaltigen, ganzheitlichen oder spirituellen, brauchen wir aber auch nicht, dafür Originalität! Inspiration vor Konzepten – sonst ist die Lebendigkeit in jedem Fall weg! Wollen wir ein vitales Unternehmen, dann ist Überraschung und Unüberschaubarkeit da. Immer. Da können wir nur mitgehen, lebendige Erfahrungen machen und dadurch Dinge bewegen. Dagegen ist Betriebswirtschaft nur Betriebswirtschaft und immer Vergangenheitsbewältigung, aus der allein kein neuer Erfolg wachsen kann. Das ist nur das Feld der harten – toten – Tatsachen von gestern. Erfolg hängt nur davon ab, ob jemand die Kunden mit seinen Produkten, seiner Vorgehensweise begeistern kann und will! Und zwar Tag für Tag! Das ist schon genug Herausforderung! Ob Sie die Balance zwischen Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten, Geldgebern gut gestalten können! Dafür brauchen Sie Interesse, Spirit und Wachheit. Härten muss keiner dafür in Kauf nehmen. So eine Sichtweise deutet entweder auf eine uninspirierte Haltung oder eine hausgemachte Anstrengung hin. Härten entstehen immer nur dann, wenn wir gegen das Leben selbst kämpfen und für uns selbst zu wenig Verantwortung übernehmen. Und den Kampf hat noch keiner gewonnen! Je anstrengender es für Sie ist, desto mehr befinden Sie sich auf einem nicht optimalen Weg. Sie können da immer wählen, welche Welt Sie schaffen wollen. Und natürlich wählen Sie immer wieder neu. Das ist das Feld der vielen Möglichkeiten. Hart wird es nur dann, wenn Sie geschlafen haben oder sich von VorUrteilen tragen ließen! Und dies kann schnell geschehen und jedem passieren! Auch hier die starken Gesetze des Auf und wieder Ab, des Zyklischen. Werner meinte zum Unterschied von Schlecker und dm, dass dieser in seiner Entwicklung stehen geblieben sei und dm sich immer wieder neu selbst in Frage stellte! Und wir sehen daran, dass die Betriebswirtschaft aber auch die vielen MBA-Ausbildungen allein zu nichts wirklich Lebendigem taugen, also da keine Hilfestellung geben kann beim Thema Führen. Führen kann eben nur am lebenden Objekt gelernt werden! Führungsenergie und Spirit sind andere Bereiche menschlichen Erlebens als Betriebswirtschaft und Management. Ganz fundamentale, menschliche und gefühlte. Sie existieren auch vor dem Denken und vor einem Konzept! Viele kreative Chefs werden davon oft genug selbst überrascht, was sich da Bahn bricht. Dies hat mit einem hervorbrechenden Bedürfnis von Menschen, eines Teams und einer Gesellschaft zu tun, etwas Neues zu bewegen! Und irgendein sensibler Mensch nimmt dies auf und realisiert es! Führung entsteht in Teams, in Gruppen zumeist spontan, wenn eine Situation dies erfordert und vergeht manchmal auch wieder. Das ist auch der Grund, weshalb viele Programme z.B. wie Performance Management und viele andere nicht ihre selbst gewählten Ziele erreichen. Ein Programm ist eben kein eigener Erfahrungsweg! Da fehlt der Spirit, der sich durch eigenständiges Handeln entfaltet! Haben Sie Sensibilität für Chancen, entsteht sich selbst organisierende Führung. Der persönliche Ausdruck von Vision und Sensitivität entwickelt Einfluss, das Konstruierte ist jedoch ein Kind des Verstandes und dementsprechend flach. Sensitivität kommt aus dem Unterbewussten, ist kaum kontrollierbar, jedoch enorm machtvoll. Viele Erfolgreiche wundern sich im Nachhinein, weshalb sie ihre eigenen Ziele überhaupt schafften. Sie können ihren eigenen Erfolg nicht nachvollziehen! Allein logisch gesehen, macht der selten Sinn! Visionen, Ideen, neue Ansätze werden gesehen und erlebt und dann konkret umgesetzt. Getragen von einer anhaltenden Begeisterung. Das schafft Kraft und Innovation! Und nicht die vielen Innovationsprogramme, die vorgeben, „etwas in Bewegung zu bringen!“ Auch „Systemisches, Ganzheitliches, Spirituelles und Nachhaltiges“ kommt vom Verstand. Das ist ein Bild der eigenen Erfahrung und hat allein wenig Kraft. Es ist der Unterschied zwischen: „Deutschland sucht den Superstar“ und den realen Durchbrüchen in der Öffentlichkeit von Kreativen oder Künstlern! Das eine ist erdacht, macht ziemlich viel Radau und fällt meist unspektakulär danach wieder zusammen. Das andere entfaltet sich, warum weiß keiner so richtig – nicht immer simpel und mit vielen „Zufällen“ – jedoch von selbst! Atmosphäre vor Show! Ist wie die Differenz im Geschmack zwischen einer originalen – mit viel Zucker! – Cola und einer Cola light! Das Original mag zwar ungesund sein, schmeckt aber einfach wie Cola, da kann Karl Lagerfeld noch so oft was anderes erzählen! Was benötigen Sie dafür? Mitarbeiter und Führungskräfte, die sich von Ideen anstecken lassen, diese selbständig weiter gestalten! Menschen, die andere einladen können, in Beziehung gehen, sich zur Verfügung stellen wollen, Mut machen können. Die begeistert sind von dem, was sie tun, ohne dass Sie immer wieder wie ein Geistlicher reden müssen! Einfach präsent sein! Das genügt. Das bedeutet, dass wir unsere Strategien, Menschen anzuziehen, immer wieder grundsätzlich überdenken müssen. Achten Sie mal darauf, wie Jürgen Klopp vor ganz wichtigen Spielen über Real Madrid, die Bayern, seine eigenen Spieler spricht! Alles mit viel Anerkennung und Respekt und Dankbarkeit, auch den Gegnern gegenüber und auch nach Niederlagen! Das ist keine Show, das ist ernst gemeint, weil er erkannt hat, dass echt sein zählt – zumindest bis jetzt. Aber auch unsere Einstellungen als Leitende können ganz schnell in eine manipulative Ecke kippen. Vor allem dann, wenn wir plötzlich Angst vor der eigenen Courage bekommen! Als Folge wird sich Anstrengung entfalten. Dies kommt immer noch aus dem alten Glauben heraus: Die Chefin führt! Jedoch: Sie lassen nur zu, dass sich alles von selbst führen kann! Es geht immer auch anders! Es geht immer mit weniger eigener Anstrengung! Es um Ihre Lebens- nicht nur um Arbeitszeit! Sie können mit Freude führen und Ihr Team wird es genießen! Das ist es! Viel Freude bei Ihren Experimenten! Ihr Bernd Hofmann Fotocredit: sassi  / pixelio.de

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