Krisen, wie die Corona-Krise, und unerwartete Situationen bringen für viele Menschen ein enormes Stresserleben mit sich. Die Angst, um die eigene Gesundheit und Befürchtung vor den wirtschaftlichen Folgen, wird verstärkt durch das Gefühl der momentanen Situation hilflos ausgeliefert zu sein. Folglich stellt sich die Frage: Wie gestresst sind Sie? Wie gestresst sind Ihre Mitarbeiter? Am Ende des Artikels haben wir Ihnen Checklisten zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen Ihr aktuelles Stresslevel und das Ihrer Mitarbeiter zu bestimmen.
Für viele Führungskräfte und Mitarbeiter erhöht sich der meist ohnehin schon hohe Leistungsdruck durch ungewohnte Arbeitsplatzsituationen. Homeoffice für die einen, Maskenpflicht und Schichtarbeit für die anderen. Darüber hinaus stehen viele Eltern vor der Herausforderung die Doppelbelastung aus beruflichen Verpflichtungen und Kinderbetreuung zu meistern. Es fehlen Rückzugsmöglichkeiten und Ruhezeiten und viele gehen über die körperlichen und emotionalen Grenzen hinaus. So entstehen Reibungen und Konflikte, welche die brenzliche Situation nur weiter befeuern. Der Wunsch mal wieder durchatmen zu können wird bei vielen immer größer. Wie mit dem Stress umgehen? Wie in einer scheinbar unmöglichen Zeit Ruhe und Entspannung finden? Genau hier setzt Achtsamkeit an.
Achtsamkeit: Was ist das und wofür kann ich das gebrauchen?
Achtsamkeit ist nicht nur ein Instrument zur Stressbewältigung. Stattdessen hilft Achtsamkeit auch insbesondere in Krisenzeiten oder Zeiten mit großer Unsicherheit fokussierte, bewusste Entscheidungen zu treffen. Dabei geht es darum Klarheit zu behalten und Informationen zu ordnen, um situativ angemessen zu reagieren. Dazu braucht es mentale Stabilität und die Fähigkeit Unsicherheiten ausblenden zu können, um sich auch in stressigen Zeiten auf die Fakten zu konzentrieren. Achtsamkeit hilft dabei weniger impulsiv zu handeln und stattdessen zwischen Reiz und Reaktion einen Raum zu schaffen, um mit allen Sinnen und dem vollen Verstand bewusste Entscheidungen zu treffen.
Der Weg zur Achtsamkeit
Bleiben Sie mit diesen 5 Tipps besser in der Balance und stärken Sie ihr mentales Immunsystem.
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Stoppen Sie den inneren Horrorfilm
Wenn Sie merken, dass Sie sich im Grübel-Hamsterrad befinden, stoppen Sie bewusst diesen inneren Film, der nur in ihrem Kopf stattfindet. Hilfreich ist es sich dann zu sagen:
„STOPP-ist das wirklich wahr, was ich jetzt gerade denke – oder könnte es auch anders kommen?“
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Reduzieren Sie die Bilder und Nachrichten von außen
Unser Gehirn kann nicht unterscheiden, ob das was wir gerade sehen oder hören real in unserem Leben passiert oder nur Bilder/Nachrichten im Fernsehen/Radio oder Internet sind. Es reicht aus, sich einmal am Tag über die aktuelle Situation zu informieren.
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Aktivieren Sie die körpereignen Glückshormone
Um einen Ausgleich zu den Stresshormonen zu schaffen, können wir über unsere Gedanken positive Emotionen erschaffen und diese auch bewusst im Körper spüren. Stellen Sie sich daher morgens und abends jeweils die Frage:
„Wofür bin ich dankbar? Was ist alles noch Gutes in meinem Leben?“
Spüren Sie dabei in ihren Körper hinein. Wo können Sie das Gefühl von Dankbarkeit in ihrem Körper wahrnehmen – wie fühlt sich das an?
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Sammeln Sie kleine Glücksmomente
Achten Sie über den Tag verteilt darauf, dass sie mindestens drei kleine Glücksmomente erleben oder sich selber auch aktiv erschaffen. Das kann z.B. der Kaffee in der Sonne sein, das Lachen eines Kindes, ein liebes Wort, Kuscheln mit den Haustieren, ein Spaziergang oder was ihnen auch sonst so gut tut. Nehmen Sie diesen Moment ganz bewusst und präsent wahr.
→ Ein Tagebuch der Glücksmomente finden Sie als Download am Ende dieses Artikels. Wenn die negativen Gefühle wieder die Oberhand gewinnen, gehen Sie zu diesem zurück und führen Sie sich vor Augen, in welchen Momenten Sie die letzten Tage glücklich waren und wie Sie sich dabei gefühlt haben. Schließen Sie die Augen und versuchen Sie die Situation und die guten Gefühle nochmals zu erleben.
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Achten Sie auf ihren Atem und ihre Schultern
In Stress-Situationen geht unser Atem schneller und flacher und wir ziehen die Schultern unbewusst nach oben. Es entstehen Verspannungen, die sich als Rücken- Schulter- und Kopfschmerzen bemerkbar machen. Sie können aktiv dagegen steuern, indem Sie bewusst drei tiefe Atemzüge nehmen und sich dabei darauf konzentrieren die Schultern bewusst locker zu lassen.
Übung macht den Meister
Neben den 5 Tipps gibt es viele Achtsamkeitsübungen, die aktiv und schnell zu mehr Entspannung und damit zu mehr Bewusstsein führen. Zu diesen Übungen gehören z.B. eine Sitzmeditation, Achtsames Gehen und der Body Scan. All diese Übungen zielen darauf ab, sich über den Atem aktiv auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Damit diese Übungen ihre volle Wirkung entfalten, ist es wichtig eine Übungspraxis aufzubauen. Dafür reichen allerdings kaum ein paar Tage. Wichtig ist es über einen längeren Zeitraum von mehreren Wochen kontinuierlich Achtsamkeitstechniken zu praktizieren und in den Alltag zu integrieren. So wird Achtsamkeit wie Hände waschen für die Seele!
Fit für die Zukunft heißt nicht nur körperliche Fitness trainieren!
Denn psychische Erkrankungen nehmen laut einer Studie der Barmer GEK stetig zu und verursachen auch zunehmende Fehlzeiten in Unternehmen. Mit Achtsamkeit schaffen Sie es Ihre Mitarbeiter nicht nur in Krisenzeiten psychisch gesund zu halten, sondern legen auch einen entscheidenden Grundstein für die Zukunft. Achtsamkeit ist eine wichtige Stress- und Burnout Prävention und daher in Unternehmen, wie Google und SAP schon lange integraler Bestandteil der Unternehmenskultur. Unsere Trainerin Susanne Winkler ist zertifizierte Resilienz und Achtsamkeitstrainerin, sowie Heilpraktikerin für Psychotherapie. Mit vielen Jahren Berufserfahrung auf diesem Gebiet steht Sie und andere Kollegen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Sprechen Sie uns einfach an!
EigenerStresscheck.pdf (855 Downloads )
StresscheckMitarbeiter.pdf (773 Downloads )
MaßnahmenStressabbau.pdf (830 Downloads )
GlücksmomenteArbeitsblatt.pdf (772 Downloads )