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Das digitale Interview – jetzt oder nie

09.04.2020

Online Bewerbungsinterview, digital, Digitalisierung, Recruiting, HR

Digital ist die Devise. Zunehmend auch für Human Resources. Nicht nur die aktuelle Corona-Krise zwingt viele Unternehmen dazu, ihre Bewerbungsverfahren umzustellen. Die Digital Natives strömen mehr und mehr auf den Arbeitsmarkt. Deren Gewohnheiten des professionellen und privaten Lebens laufen vorwiegend im virtuellen Raum ab. Jetzt natürlich erst recht. Damit bleibt eine Lösung und große Chance für HR: der Digitalisierungsprozess kann auf einmalige Weise beschleunigt werden. Anstatt das Recruiting in der aktuellen Situation komplett auf Eis zu legen, nutzen Sie lieber die Gunst der Stunde. Machen Sie Ihren Bewerbungsprozess, insbesondere die damit einhergenden Interviews, kompatibel für das digitale Zeitalter. Ein Trumpf, den Sie auch später spielen können.

Sind die Umstellungen überhaupt so schwerwiegend?

Bis zum Bewerbungsgespräch läuft alles wie gehabt. Der schriftliche Teil des Bewerbungsverfahrens wird ohnehin vielfach bereits online abgewickelt. Daher sollten sich in dieser Hinsicht aus dem krisenbedingten virutellen Arbeiten heraus keine sonderlichen Abweichungen bzw. Herausforderungen für Sie ergeben. Sobald Sie jedoch den Bewerber zu einem persönlichen Gespräch einladen, gestaltet sich der Ablauf im virtuellen Raum etwas anders. Hier setzen wir an.

Zunächst scheint alles anders…

Face-to-Face Bewerbungsgespräche sind momentan schlicht nicht möglich. Von Reisen wird abgeraten. Versammlungen von mehr als zwei Personen sind nicht erlaubt. Viele Mitarbeiter arbeiten aus dem Homeoffice. Das erschwert die Abstimmung zwischen der Personalabteilung und dem Fachbereich. Koordintation muss telefonisch oder per Videokonferenz funktionieren. Mit steigenden Volumen an virtueller Arbeit werden die Internetverbindungen instabiler. Das kostet Zeit und Nerven. Nicht zu vergessen, dass bei Interviews im virtuellen Raum wichtige Sinneseindrücke verloren gehen. Indikatoren, wie z.B. Benehmen und Körpersprache, können hier nicht so unmittelbar beobachtet werden. Doch wie gravierend sind die Abstriche wirklich?

Wir sind der Überzeugung, dass mit einigen gezielten Tipps und Tricks das Online-Interview genauso erfolgreich sein kann wie das Live-Bewerbungsgespräch – ja, sogar Vorteile bringt. Stellen Sie Ihr Recruiting auf keinen Fall ein. Schon gar nicht aus dem Grund des Kontaktverbots! Werden Sie stattdessen zum HR-Pionier und gehen Sie neue Wege!

Dos and Don’ts

Orientierung, Dos, Don'ts, allowed or prohibited concept, right or wrong thoughts, positive thinking
© anyaberkut / 123rf

 

Das beginnt mit ein paar einfachen Spielregeln. In Zeiten der Ungewissheit ist es entscheidend, die Menschen auf dem Laufenden zu halten. Ihnen Orientierung zu geben. Geben Sie daher auch Ihren Bewerbern fortlaufend Statusmeldungen. Und bleiben Sie transparent in Ihrem Bewerbungsprozess. Dies ist das kleine Einmaleins in Zeiten des immer wichtiger werdenden Employer Brandings. Allein durch einen klaren, konstanten und verbindlichen Kommunikationsfluss fühlen sich Bewerber bereits abgeholt und emotional mit Ihnen verbunden. Ihre Chancen auf einen erfolgreichen Vertrag steigen.

Sie dürfen nicht vergessen: Der Bewerber hat genauso ein Recht darauf, das Unternehmen kennenzulernen, wie Sie ihn. Das Einreichen der Unterlagen alleine bedeutet noch lange nicht, dass der Kandidat sich für Sie entscheidet. Gerade die guten Leute (auf die Sie es sicherlich abgesehen haben) können sich in Zeiten des Fachkräftemangels aussuchen, für wen Sie arbeiten oder eben nicht arbeiten möchten. Heben Sie sich also von der Masse ab!

Struktur schafft Klarheit

Übermitteln Sie dem Bewerber mit der Einladung zum Interview bspw. einen Leitfaden zum Ablauf des virtuellen Meetings. Damit nehmen Sie dem Bewerber seine eventuelle Unsicherheit. Weisen Sie ihn unbedingt darauf hin, dass das Bewerbungsgespräch per Video erfolgen soll, damit er sich darauf vorbereiten kann.

In dem Leitfaden kommunizieren Sie die wichtigsten Eckdaten:

    • Den virtuellen Treffpunkt: wann und wo (über welche Software)
      • Hier ist der Link zu einem  kleinen Anleitungsvideo hilfreich.
    • Die Zugangsdaten
    • Das Verhalten im Fall einer schlechten Verbindung mit Ausweichmöglichkeiten:
      • Funktioniert bspw. der Ton oder die Bildübertragung nicht, dann wird
        1. die Chat-Funktion genutzt oder
        2. telefoniert (Nr. angeben), um das Problem zu beheben
      • Stellen Sie klar, wer die Initiative ergreift
        1. z.B. „Recruiter ruft Bewerber an und nimmt die Fachabteilung mit ins Gespräch“ – anderenfalls hängen alle in irgendeiner Leitung aber niemand in der gleichen.
    • Weitere Rahmendaten, wie z.B. die ungefähre Länge des Gespärchs und die Teilnehmer
    • Was kommt danach? Geben Sie einen Ausblick

Mit diesem Leitfaden an der Hand senken Sie bei Ihren Kandidaten etwaige Berührungsängste mit den digitalen Plattformen, schaffen Struktur, Vertrauen und einen professionellen Eindruck.

Same-same, but different?

Essenziell für ein gelungenes Gespräch, ganz gleich ob online oder offline, ist die Vorbereitung. Dies beinhaltet besonders die Abstimmung zwischen Recruiter / HR-Bereich und Fachabteilung. Gehen Sie dabei auch darauf ein, wie Sie sich während des digitalen Gesprächs untereinander abstimmen wollen.

 

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©hafakot / 123rf

 

Letztendlich stellen Sie in einem Online-Bewerbungsinterview ähnliche Fragen wie in einem Face-to-Face-Interview. In gleicher Weise kommt es maßgeblich darauf an, ob die Fachabteilung und das Unternehmen anhand fachlicher und sozialer Kriterien der Meinung sind, dass der Bewerber zum Unternehmen und ins Team passt.

Aus Fehlern lernen Sie. Vielleicht passiert Ihnen in den ersten Online-Auswahlverfahren einmal ein Fehlgriff. Spätestens nach 2-3 Online-Interviews wissen Sie jedoch in der neuen Umgebung ebenso, worauf es ankommt. Eine der wichtigsten Empfehlungen dabei: lassen Sie sich auch in der virtuellen Umgebung auf den Menschen ein, der Ihnen gegenüber am Bildschirm sitzt. Mit nur wenig Übung schulen Sie auch über das digitale Medium Ihre Wahrnehmung. Lernen Gestik, Mimik und weitere nonverbale Kommunikation lesen. Authentizität kann bspw. auch an der Stimme und dem Tonfall erkannt werden. Tipp: mit einem guten Tischmikrofon sind Sie wesentlich besser zu verstehen. Das wird das Gespräch für beide Seiten deutlich angenehmer machen!

Vertrauen Sie in Ihrer Entscheidung weiterhin auf Ihre Kompetenz und Ihr Bauchgefühl. Kurzum: haben Sie keine Berührungsangst vor virtuellem Recruiting. Im Zweifel haben Sie immer noch die Probezeit.

Neue Wege finden statt in die Enge treiben lassen

Durch zielgerichtete Rekrutierung und intensives Onboarding sind Sie nach der Krise bereit, direkt wieder Fahrt aufzunehmen! Plus: Wenn Sie jetzt Erfarhung mit Online-Bewerbungsinterviews und digitalen Onboardingprozessen sammeln, erweitert sich der Kreis potenzieller neuer MitarbeiterInnen. Sie werden für Digital Natives und die mobil und agil denkende Generation interessant. Bspw. für Deutsche, die momentan noch im Ausland sitzen, oder für ausländische Fachkräfte, die sich einen teilweisen Präsenzarbeitsplatz bei Ihnen vorstellen können.

Virtuelle Interviews sparen in diesen Fällen bares Geld und eine Menge Zeit. Alles, was Sie jetzt an Erfahrungen sammeln, zahlt sich nach der Krise doppelt aus. Denn läuft erst einmal das Tagesgeschäft wieder im üblichen Tempo, ist die Zeit, um Neues auszuprobieren und systematisch zu trainieren, verstrichen!

Das Starthilfekabel haben wir

Vielleicht wünschen Sie noch ein wenig Starthilfe auf Ihrem Weg ins digitale HR-Zeitalter. Gemeinsam mit Ihnen schauen wir uns gerne Ihre Prozesse im Detail an und entwickeln auf dieser Basis maßgeschneiderte Lösungen. Vor allem aber begleiten wir Sie, wenn Sie wollen, bei jedem Schritt der Umsetzung. Wir sind Experten für Entwicklung, sei es Personalentwicklung oder Unternehmensentwicklung.

Wir wollen Entwicklung einfach machen. Wir wollen Entwicklung vor allem für Sie einfach machen. Unser Ziel in der aktuell extrem herausfordernden Zeit ist, dass Sie gezielt rekrutieren können und sich dabei fit machen für digitale Möglichkeiten. Im nächsten Schritt gilt es das virtuelle Onboarding zu implementieren. So werden Sie die neu gewonnenen Mitarbeiter optimal in die Firma integrieren.

Die Zeit ist jetzt. Machen Sie die Krise zur Lernchance!

 

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