Führung

Unternehmen

Krisenstärke entwickeln – Ausnahmechancen ergreifen

06.04.2020

Chancen nutzen in der Krise

Die Krise fordert uns alle. Wir stehen vor enormen gesellschaftlichen und emotionalen Herausforderungen, die es in dieser Form noch nie gab. Keiner hat eine Blaupause.  

Als interessierte Bürger verfolgen wir die politischen Entscheidungen. Diese sind stark von der Perspektive der beratenden Virologen beeinflusst. Selbstverständlich ist deren Ziel, die Pandemie einzudämmen und Leben zu retten. Die Konsequenz: ein noch nie dagewesener Lockdown, wie wir ihn gerade hautnah erleben. 

Wir selbst halten diese Entscheidung als kurzfristige Reaktion auf die gesundheitliche Bedrohung für sinnvoll. Sie flacht die Infektionsrate ab und sorgt hoffentlich dafür, dass alle Betroffenen medizinisch gut versorgt werden. Doch was ist mit allen anderen Lebensbereichen, insbesondere der Wirtschaft? Viele Selbstständige und Unternehmen werden so wie jetzt nicht mehr wochenlang durchhalten können!

Komplex denken lernen – Existenz sichern

Experten aller Disziplinen blicken jeweils nur durch ihre eigene Brille. Die Realität aber ist komplex. Eines ist sicher: Mit jedem weiteren Tag im Lockdown-Modus verschärfen wir die zum Teil exponentiellen Folgewirkungen auf unsere Systeme: von A wie Arbeitslosigkeit über H wie Hyperinflation bis Z wie Zahlungsunfähigkeit. Dabei können sich viele exponentielles Wachstum nicht einmal vorstellen. Denkaufgabe: Eine Seerose verdoppelt sich jeden Tag. Nach 30 Tagen hat sie einen See vollständig bedeckt. Wie lange benötigte sie für die Hälfte des Sees? Die Antwort und weitere Anregungen zum Thema finden Sie in unserem Artikel „Komplexe Entscheidungen moderieren“.

Wie lautet allerdings die einzige Antwort auf das derzeitig hochkomplexe und exponentielle Problem?  … Geld. – Eine schlichte und einfache Lösung. Aus unserer Sicht zu einfach.

Von Schnellschüssen zu zukunftsfähigen Entscheidungen

Die riesigen Finanzspritzen, die nun in die Wirtschaft fließen, um den Kollaps zu verhindern, erzeugen neue Probleme in der nahen und fernen Zukunft. Dieses Geld fehlt beispielsweise für Innovation und Investition. Damit verspielen wir unsere Zukunftsfähigkeit. Auch jeder Einzelne wird es mehr oder weniger deutlich zu spüren bekommen: Lücken in Altersvorsorge, Sparguthaben, Mobilität. Die Zeche zahlen wir teilweise erst in vielen Jahren.

Daher ist im aktuellen Krisenmanagement Augenmaß gefragt. Es gilt zu differenzieren. Es gilt abzuwägen. Und es gilt unterschiedliche Perspektiven und Wirkungszusammenhänge zu betrachten. All dies vorausschauend und zukunftsorientiert.

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©olgatik / 123rf

 

Der Schlüssel: denken Sie vernetzt! Unternehmen sind nun gut beraten, Entscheidungsgremien interdisziplinär zusammenzusetzen, um mögliche Szenarien zu entwickeln. Immer mit der Idee, das große Ganze im Auge zu behalten. Bei der Entwicklung und Durchführung zielgerichteter Krisengremien können wir Sie durch Beratung und Moderation sehr gut unterstützen.

Wenn vermeintliche Lösungen zur Gefahr werden

Wir verdienen nichts, also sparen wir so viel wie möglich durch Zwangsurlaub, Einstellungsstopp, das Einfrieren von Budgets, das Aussetzen von Weiterbildung etc. Klingt plausibel, oder?!

Nicht wirklich, denn mittel- und langfristig hingegen schaden solche kurzfristigen, linearen Sparmaßnahmen sowohl der Wettbewerbsfähigkeit wie auch der Firmenkultur, oft unwiederbringlich. Vorsicht also vor Überstürzung. Auch hier zahlen Sie die Zeche später.

Den größten Schaden verursachen Sie dabei bei Ihrem wichtigsten „Kapital“: Ihren Mitarbeitern. Wenn Sie jetzt den Fuß zu stark vom Gas nehmen, tendieren Mitarbeiter zu Angst, Resignation oder einer Frusthaltung. Insbesondere Ihre Leistungsträger werden verärgert sein, dass ihre Projekte gestoppt wurden. Ihre Mitarbeiter verlieren zudem den Kontakt untereinander und damit den Bezug zum Unternehmen. Die Dinge drohen auseinanderzubrechen: Zusammenhalt, Verbindlichkeit, Arbeitsmotivation. Sie werden sehr lange brauchen, wieder auf „Betriebstemperatur“ zu kommen, sobald die Auftragsbücher sich wieder füllen. Das kostet wieder.

Keinen dieser Effekte können Sie als Unternehmen gebrauchen. Sie benötigen eine hoch motivierte Truppe, die gemeinsam Gas gibt, wenn die Ampeln wieder auf Grün stehen.

Zusammenhalt, Arbeitsmotivation, Verbindlichkeit
© rawpixel / 123rf

 

Partielle Kurzarbeit nach rollierendem System mag fallweise angeraten sein. Doch sollten Sie Ihre Mitarbeiter keinesfalls gesammelt nach Hause schicken. Stattdessen: Beschäftigen Sie sie mit sinnvollen Aufgaben. Nur so erzeugen Sie Krisenfähigkeit sowie Durchhaltewille und halten das Leistungsniveau hoch. Nebeneffekt: auch digital gelebte Solidarität beflügelt – ein wertvoller Softskill, der bleibt.

Zum Chancenmaximierer in der Krise werden

Wir hören derzeit immer wieder: mit was sollen wir unsere Mitarbeiter beschäftigen ohne Aufträge?

Denken wir mal in Analogien. Was machen denn im Moment die meisten Menschen, die zwangsweise zu Hause sitzen? Genau! Sie renovieren, misten aus, bringen ihre Gärten auf Vordermann und tun all das, was im normalen Alltag gerne liegen bleibt.

Ebendies ist das Gebot der Stunde für Ihre Organisation. Nutzen Sie es nicht nur für Ablage und Buchhaltung. Jetzt ist vielmehr der ideale Zeitpunkt, um interne Initiativen zu starten. Problemfälle anpacken, die wichtig, aber in der Priorität häufig nach unten gerutscht sind. Beispielsweise könnten Sie Prozesse verschlanken, das Intranet weiterentwickeln, Marktforschung betreiben, Qualifizierungslücken schließen, Konzepte überarbeiten. All das angehen, was Ihre Zukunftsfähigkeit sichert.

Mit diesen Projekten beschäftigen Sie Ihre Mitarbeiter, auch die in Kurzarbeit. Jetzt haben diese volle Konzentration dafür, weil sie sich nicht parallel um das Tagesgeschäft kümmern müssen. So kommen, in kurzer Zeit Dinge auf den Weg, die seit Jahren in der „man-müsste-mal“-Schublade ruhten.

Das schafft nicht nur Ordnung bei Ihnen in der Organisation, sondern führt auch zu Erfolgserlebnissen. Plus die Mitarbeiter werden nach der Krise mit verbesserten Abläufen, Skills und Strukturen arbeiten. Wenn zum Beispiel die Reisekostenabrechnung nur noch halb so viel Zeit kostet oder endlich das CRM- System eingeführt wurde, läuft Ihr Tagesgeschäft um so reibungsloser. Sie haben damit nicht nur die Zeit optimal genutzt und Ihr Unternehmen nachhaltig verbessert, sondern Sie werden nach der Krise auch schneller wieder Fahrt aufnehmen.

Endlich den Sprung in das virtuelle Zeitalter wagen

Noch eine Riesenchance will jetzt genutzt werden. Gerade in Deutschland hinken wir der digitalen Möglichkeiten teilweise hinterher. Doch jetzt kommt keiner darum herum. Von einem Tag auf den anderen sind wir unweigerlich in die digitale Welt katapultiert.

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Decken Sie also auf, wo noch Nachholbedarf im virtuellen Arbeiten besteht.  Was Sie in dieser Härtezeit als digitale Weichenstellung optimieren, dient auch zukünftigem effizienten Arbeiten 4.0.

Mitarbeiter haben nun die Chance sich an eine virtuelle Arbeitsweise zu gewöhnen. Durch eine geschickt zu fördernde Not-macht-erfinderisch-Einstellung sinken Hemmschwellen. Nutzen Sie die Situation als Initialzündung. Die Zukunft ist eindeutig digital und agil. Die Mitarbeiter werden nach der Krise mit einer Selbstverständlichkeit sagen: „Lasst uns doch einfach einen Videocall machen! Dafür müssen wir uns nicht alle in München treffen.“

Auch Führung geht virtuell. Heute, und definitiv morgen! Virtuelle Führung erfordert gewisse Voraussetzungen, nicht nur technischer Natur. Wir können Führungskräfte dabei unterstützen, wie sie zielführend virtuell mit dem Team kommunizieren und arbeiten. Voraussetzung dafür ist für den Anfang ein beliebiges Videokonferenzsystem.

Keine Zeiten für Zauderer – investieren Sie in Ihre Zukunft

Alles schön und gut, sagen Sie, aber dafür ist gerade überhaupt kein Geld da?

Gerade, wenn es eng wird, sollten Sie die Zukunftskarte spielen. Notwendige Zukunftsinvestitionen für Weiterbildung, interne Projekte, kritischen Ankauf oder Entwicklung von Software in die Finanzierung einplanen. Natürlich alles mit Augenmaß. Wenn Sie als Unternehmen einen Überbrückungskredit von 15 Millionen beantragen, um den Status quo zu halten, macht es den Kohl auch nicht mehr fett, wenn Sie noch 1-2 Millionen draufschlagen, um Ihre Zukunft zu gestalten. Das haben bei der letzten Krise 2007/2008 übrigens einige Firmen sehr erfolgreich umgesetzt und extrem davon profitieret, als der Markt sich wieder gefangen hatte.

Bleiben Sie positiv fokussiert … und transparent

Sorgen Sie dafür, dass die Stimmung im Positiven bleibt. Die wichtigsten Botschaften an die Mitarbeiter und Kunden sollte sein: Es geht weiter! Wir sind gut gerüstet für die Situation! Zum Teil macht dies aus meiner Sicht die Bundesregierung ganz gut. Es werden klare Botschaften gesendet: Wir haben es im Griff. Es gibt Pläne. Es ist bezahlbar. Zu einer wirklichen Krisenkommunikation gehört allerdings auch Transparenz und Logik im Detail. So war der angekündigte Zeitplan für die Soforthilfen nicht realistisch und durch Unklarheiten wuchs der Verwaltungsaufwand im Kundenservice unnötig an. Hier lohnt es, sich mit geglückter Krisenkommunikation auseinanderzusetzen. Dabei können Sie nachhaltig Boden gewinnen durch Transparenz und Vertrauen.

Kommen Sie ins Tun

Wir coachen und beraten Sie gerne zu Ihren ganz individuellen Möglichkeiten in dieser Ausnahmesituation. Wir geben Hilfestellung beim Umgang mit alten und vor allem auch neuen Mitarbeitern. Wir unterstützen Sie in der Krisenkommunikation, begleiten Veränderungsprozesse und verraten Ihnen unsere Tipps und Tricks zu virtueller Führung.

Denn letztendlich gilt in der Krise wie sonst auch: ENTWICKLUNG EINFACH MACHEN! Dazu müssen Sie das Rad nicht neu erfinden. Es gibt reichlich Kompetenz im Beratungsmarkt, auch von uns. Wir haben Einblick, was passieren kann, und eine Vorstellung davon, was vielerorts tatsächlich passieren wird. Viele Erkenntnisse, Ideen und konkrete Vorschläge sind schon da, wie man optimal mit der Situation umgehen kann. Sprechen Sie uns einfach an!

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© Eva Krogull / andyamo

 

 

 

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